Tipps für die Schäferhund Erziehung
Tipps für die Schäferhund Erziehung

Schäferhund Erziehung – Tipps für den Umgang mit dem Schäferhund

Ein Schäferhund sollte liebevoll aber konsequent erzogen werden. Dabei gilt es, immer ruhig zu bleiben und die diversen Übungen ständig zu wiederholen.

Der Hund wird schnell lernen, dass sein Besitzer das Sagen hat und zu einem gutmütigen, verspielten und treuen Begleiter heranwachsen.

Mit der Erziehung beginnt man im Welpenalter beziehungsweise sobald der Schäferhund in das Eigenheim einzieht.

Neben der reinen Erziehung benötigt ein Schäferhund ausreichend Auslauf sowie eine geistige und körperliche Auslastung.


Warum die Erziehung so wichtig ist!

Du möchtest sicherlich harmonisch mit Deinem Vierbeiner zusammenleben. Dazu gehört auch eine geregelte Rangordnung, ein artgerechtes Zuhause, Beschäftigung und Training. Der tolle Grundcharakter Deines Vierbeiners kann sich nur entfalten, wenn Du Deinen Hund anleitest und erziehst.

Vorteile einer guten Erziehung:

  • Gemeinsam Trainingserfolge erzielen und feiern macht Spaß.
  • Ist förderlich für eine gute Bindung zwischen Hund und Mensch.
  • Die Rangordnung wird geregelt und verdeutlicht.
  • Der Schäferhund wird lernen Dir, Deinen Fähigkeiten und Deinem Urteil zu vertrauen.
  • Vereinfacht die Kommunikation zwischen Vier- und Zweibeiner.
  • Sorgt für ein geregeltes Zusammenleben. Der Hund kennt die Regeln im Hause seiner Familie.
  • Es ist kein Problem, den Hund überall hin mitzunehmen. Egal ob auf Spaziergänge, ob es Hundebegegnungen gibt, er mit in den Biergarten oder zu Freunden soll.
  • Ein wohlerzogener Hund darf mehr Freiheiten genießen, weil er Befehle befolgt und sich zu benehmen weiß. Beispielsweise darf ein Hund der zuverlässig abrufbar ist ohne Leine laufen.
  • Gassirunden sind entspannt und Du musst nicht befürchten, dass andere Hunde angepöbelt werden, Radfahrer verbellt oder Autos gejagt werden.
  • Dein Hund kann ohne Bell-Konzert alleine zu Hause bleiben und ist kein Ärgernis für Nachbarn.
  • Besuch kann problemlos empfangen werden.
  • Dein Schäferhund zerstört keine Sachen im Haus.

Warum muss ich bereits den Welpen erziehen?

Leider machen viele Halter den Fehler, einem süßen Welpen schnell Fehler zu verzeihen. Zickt dieser in die Fersen, knabbert am Turnschuh oder bettelt unablässig am Tisch, ist dies doch eigentlich gar nicht so tragisch. Es sieht doch so niedlich aus, wie der kleine Schäferhund die Nachbarskatze verbellt oder dauernd an einem hochspringt.

Was jedoch als Welpe noch zu handhaben ist, sieht beim ausgewachsenen Schäferhund schon anders aus. Ein Zwicken kann nun richtig wehtun und die geliebten Schuhe sind zerfetzt. Kläfft der Vierbeiner bei jedem anderen Tier vor dem Fenster gibt es schnell Diskussionen oder Beschwerden von den Nachbarn. Und ein ausgewachsener Schäferhund, der an einem hochspringt oder die Kinder auf diese Weise freudig begrüßt, kann besonders für Letztere zum Verletzungsrisiko werden.

Darum gilt bei der Hundeerziehung: Das Training beginnt ab Tag 1. Es ist nämlich besonders bei Welpen sehr einfach, ihnen die Regeln beizubringen. Dafür ist natürlich Konsequenz nötig, doch die Erziehung lohnt sich.

Bedenke: Freiheiten, die Du dem Welpen zugestehst, dazu zählt z.B. auch das Schlafen in deinem Bett oder auf dem Sofa, wird der Junghund bzw. erwachsene Schäferhund ebenfalls beanspruchen. Überlege Dir also vorher genau, welche Privilegien Du den Vierbeiner zugestehst. Es ist immer einfacher, am Anfang streng zu sein und die Regeln anschließend zu lockern, als von Anfang an nur grobe Richtlinien und keine Regeln aufzustellen.

Sei dem Welpen ein zuverlässiger Rudelführer. Diese Sicherheit gibst Du ihm, wenn Du in ähnlichen Situationen immer gleich reagierst. So kann Dich der Hund besser einschätzen. Außerdem kommt der Welpe mit ca. 8 Wochen zu Dir und ist bis zur 16 Lebenswoche besonders gut prägbar. Lasse ihn viele positive Erfahrungen in dieser Zeit machen und bringe ihn mit allem in Kontakt, womit er später viel zu tun haben wird.

Dein Hund merkt es allerdings auch sofort, wenn Du inkonsequent bist. Ebenso werden unfaire Behandlungen oder Strafen abgespeichert und könnten Eure Hund-Mensch-Beziehung nachhaltig stören.

Eine gute Hundeschule hilft, Fehler von Anfang an zu vermeiden und ist besonders Anfängern ans Herz gelegt. Damit sich Fehler erst gar nicht einschleichen, die sich hinterher nur mühsam wieder abtrainieren lassen.

Dinge, die Dein Welpe lernen/kennenlernen muss:

  • Seinen Namen
  • Das Laufen an lockerer Leine
  • Basiskommandos
  • Rückruf
  • Beißhemmung
  • Alleine zu bleiben
  • Stubenreinheit
  • Zusammenleben mit seinen Menschen (was ist zu Hause erlaubt?)
  • Wo er schlafen darf (nur im Körbchen oder z.B. auch auf dem Sofa oder Sessel)
  • Wo er Fressen findet (fester Fütterungsplatz)
  • Tagesroutine seiner Menschen
  • Autofahrten / Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Seine Transportbox
  • Pflegehandgriffe
  • Babys, Kinder und andere Menschen jeder Altersklassen
  • Andere Hunde und Tiere (Sozialisation)

Wichtig: Auch wenn Dein Welpe sich an die Regeln hält und ein Vorzeigehund ist, kann sich dies in der Junghundphase drastisch ändern. Nicht umsonst wird die Pubertät auch als Flegelphase bezeichnet. Der Hund testet seine Grenzen, überhört Kommandos und versucht in der Hierarchie aufzusteigen. Hier muss der Halter einen langen Atem beweisen und viel Geduld und Konsequenz mitbringen.


Tipps für die Erziehung Deines Schäferhundes

Aller Anfang ist schwer. Bis der Schäferhund Dich und Deine Befehle versteht, werden viele Wiederholungen nötig sein. Hier ein paar Tipps, damit das Training von Anfang an richtig verläuft und Dir keine Steine im Weg liegen:

Wenig Ablenkung

Du kannst Dich auch nicht konzentrieren, wenn viel Trubel herrscht und es ist laut oder hektisch zugeht. Deinem Hund geht es genauso. Es wird ihm schwerfallen, sich auf Dich zu konzentrieren und mitzuarbeiten. Für einen Welpen, der eh alles entdecken will und alles spannend findet ist es erst recht eine Herausforderung.

Trainiere darum zu Beginn immer in einer reizarmen Umgebung, wie dem Wohnzimmer, dem Garten oder einem ruhigen Feldweg. Steigere langsam den Grad der Ablenkung. Dein Hund soll später natürlich auch bei großer Ablenkung Deinen Befehlen folge leisten.

Achte auf Dein Timing

Es ist sehr wichtig, dem Hund genau in dem Moment zu loben oder zu tadeln, wenn er gewünschtes oder unerwünschtes Verhalten zeigt. Es bringt tatsächlich wenig, wenn Du mit ihm schimpfst, obwohl seine Aktion vielleicht schon ein paar Minuten her ist. Denn Hunde leben im Moment und erinnern sich nach wenigen Augenblicken nicht mehr an die Missetat oder die korrekte Ausführung eines Befehls.

Bleibe ruhig

Hundeerziehung kann durchaus frustrieren. Ein Befehl, der schon tausend Mal geübt wurde klappt immer noch nicht oder Dein Schäferhund schaltet beim Abrufen zuverlässig auf Durchzug. Besonders in der Pubertät kann es Rückschläge geben und perfekt beherrschte Kommandos sind scheinbar wieder vergessen. Bleibe entspannt. Das Training wird sich auf lange Sicht immer auszahlen. Keinesfalls solltest Du den Schäferhund schlagen oder pausenlos auf ihn einreden und schimpfen!

Bleibe zuverlässig und konsequent

Wenn Du in ähnliches Situationen immer gleich oder zumindest ähnlich reagierst, stärkt dies das Vertrauen Deines Hundes in Dich. Er wird lernen, dass Du in einer Situation die Führung übernimmst, er Dir vertrauen kann und Dein Verhalten absehbar ist. Lernt Dein Hund z.B., dass er nichts auf dem Sofa verloren hat, wird er dies beispielsweise auch nicht bei den Nachbarn versuchen, wenn er dort zu Besuch ist.

Ebenso sollten alle Zweibeiner im Vorfeld überlegen, was dem Hund gestattet wird und was nicht. Daran haben sich dann alle ohne Ausnahme zu halten.

Klärt also unter anderem Fragen, wie…

  • Darf der Hund auf dem Bett oder Sofa schlafen?
  • Darf er uns zur Begrüßung anspringen?
  • Hände ablecken ist okay?
  • Erlauben wir ihm, in den Garten oder in den Hof zu machen?
  • Soll er bei Besuchern Laut geben oder unterbinden wir Bellen generell?

Den eigenen Namen kennenlernen

Schäferhund Erziehung
Die Erziehung des Schäferhund muss so früh wie möglich beginnen. Bereits am Tag des Einzugs ins neue Haus musst Du mit der richtigen Erziehung starten.

Zu den ersten Dingen, die ein Schäferhundwelpe lernen sollte, gehört der eigene Name.

Damit der Hund versteht, dass er gemeint ist, muss der Name immer wieder geübt werden.

Läuft der Hund beispielsweise auf seinen Besitzer zu, wird der Name des Vierbeiners gerufen. Anschließend wird gelobt.

Auf diese Weise entsteht eine positive Verknüpfung vom Namen zum Lob. Nach einigen Übungen hat der Schäferhund in der Regel sehr schnell verstanden, dass er gemeint ist.

Allerdings solltest Du seinen Namen nie in Zusammenhang mit etwas Ungewolltem bringen, damit der Vierbeiner diesen nicht mit einer Bestrafung verknüpft.

Hat der Hund zum Beispiel sein Geschäft in der Wohnung verrichtet, solltest Du nicht seinen Namen nennen, sondern lieber ein klares Kommando, wie etwa „Nein“ geben.


Wichtig: Grenzen setzen

Der Schäferhund muss von klein auf seine Grenzen kennenlernen, damit später keine unliebsamen Verhaltensweisen wieder mühsam abtrainiert werden müssen.

Grenzen Setzen Schäferhund Erziehung
Neben der Konsequenz ist das Grenzen Setzen einer der Stützpfeiler einer richtigen Schäferhund Erziehung.

Hier gilt es stets, ruhig aber bestimmt zu sein. Bettelt das neue Familienmitglied beispielsweise ständig am Tisch, sollte nicht nachgegeben werden.

Wesentlich besser ist auch hier wieder ein klares Kommando, etwa „Nein“ und unterstützend kannst Du mit dem Arm/der Hand auf seinen Platz zeigen.

Sollte der Welpe dieser Aufforderung nicht nachkommen, führst Du ihn zu seinem Platz und lässt ihn sich hinsetzen. Dann wird er gelobt und man selbst begibt sich wieder zum Mittagstisch.

Wahrscheinlich wird der Welpe immer einmal wieder sein Glück probieren und am Tisch betteln. Hier ist dann Konsequenz gefragt. Das Szenario wird solange wiederholt, bis der Hund gelernt hat, dass er nichts vom Tisch bekommt und das er nicht betteln soll.

Diese Methode kann in vielen verschiedenen Situationen eingesetzt werden, wie etwa wenn der Hund nicht in das Bett oder auf das Sofa darf.


Wie bekomme ich meinen Schäferhund stubenrein?

Um den Schäferhund stubenrein zu bekommen, ist ebenfalls Geduld gefragt. Es empfiehlt sich, für die Zeit direkt nach dem Welpen-Kauf Urlaub zu nehmen, damit das „Projekt Stubenreinheit“ besser durchgeführt werden kann.

Wenn ein Welpe sich in der Wohnung löst, kommt das daher, dass er noch nicht in der Lage ist, seine Blase zu kontrollieren: Er muss körperlich reif genug und in der Lage sein, dies zu steuern. Außerdem weiß er ja nicht, dass Häufchen in der Wohnung nicht erlaubt sind. Dies muss er lernen und erst trainiert werden.

  • Zunächst einmal gilt es, das Tier genau zu beobachten und auf etwaige Anzeichen zu achten. Wird der Schäferhund sehr unruhig, fiept und/oder sieht sogar zur Tür, dann ist das ein eindeutiges Zeichen, dass es jetzt schnell gehen muss. Hier hast Du in der Regel keine Zeit mehr, Dich beispielsweise erst noch umzuziehen, denn wenn der Welpe „muss“, dann muss er sofort.
  • Nachdem der neue Mitbewohner sein Geschäft außerhalb der Wohnung erledigt hat, wird er ausgiebig gelobt. So verbindet er das Rausgehen und lösen mit etwas Positivem. Zudem lernt der Vierbeiner hier auch, dass es richtig ist, sich zu melden, wenn er sein Geschäft verrichten muss.
  • Warst Du nicht schnell genug beziehungsweise hast Du einmal nicht bemerkt, dass das Tier raus wollte, dann sollte der Schäferhund keinesfalls im Nachhinein dafür bestraft werden. Denn der Welpe kann die vorausgegangene Tat nicht mit einem späteren Schimpfen verknüpfen.
  • Da Welpen sich in der Regel nach dem Schlafen, Trinken, Fressen und Spielen lösen müssen, solltest Du jeweils sofort danach mit ihnen rausgehen.
  • Auch morgens nach dem Aufwachen und abends vor dem Zubettgehen, solltest Du mit dem Welpen rausgehen. Hier ist klar im Vorteil, wer deinen Garten oder Hof hat. So kann der Welpe auch zwischendurch mal schnell hinausgelassen werden.
  • Einige bevorzugen für die Anfangszeit oder für die Nacht eine Welpentoilette, die an einem festen Ort aufgestellt wird. Allerdings kann es später schwierig werden, dem Hund das Lösen im Haus wieder abzutrainieren oder er sucht immer noch diesen Platz auf, auch wenn die Welpentoilette gar nicht mehr dort steht.
  • Gehe besonders am Anfang ruhig alle 2-3 Stunden mit dem Welpen raus. Ein kurzer Ausflug in den Garten oder ein paar Minuten vor der Haustüre reisen meist schon aus, um dem Hund die Gelegenheit zu geben, sich zu erleichtern.
  • Ist der Schäferhund noch sehr klein, könnte es helfen, in der Nacht ebenfalls schnell in den Garten zu huschen oder eine Welpentoilette anzubieten.
  • Macht Dein Hundekind zu den unpassendsten Zeitpunkten sein Häufchen? Zum Beispiel immer in der Nacht, wenn Du schläfst? Notiere Dir genau, wann Du ihn fütterst und wann er schließlich seine Notdurft verrichten muss. Du kannst die Fütterungszeiten dann gegebenenfalls anpassen.
  • Erwischst Du den Welpen auf frischer Tat bei einem Bächlein oder Häufchen, sage laut “Nein” oder “Pfui” und bringe ihn umgehend nach draußen.
  • Entdeckst Du das Malheur erst hinterher, bringe den Schäferhund in einen Nebenraum und wische alles kommentarlos weg. Auf keinen Fall solltest Du ihn mit der Nase in seine Hinterlassenschaften drücken.

Die Kommandos „Sitz“ und „Platz“

Zu den wichtigen Grundbegriffen, die der Schäferhund lernen sollte, gehören „Sitz“ und „Platz„. Am besten wählst Du für die Übungsstunden eine ruhige Umgebung aus, in der der Hund nicht abgelenkt ist. Anschließend gehst Du für die Übung „Sitz“ wie folgt vor:

  • Stelle Dich, mit einem Leckerli in der Hand, direkt vor den Welpen. Jetzt streckst Du den Zeigefinger aus und hebst den Arm hoch, sodass das Tier hochschauen muss, um das Leckerli zu sehen. Das Tier wird sich jetzt, schon allein aufgrund des Leckerlis, beim Hochsehen hinsetzen.
  • Sobald der Welpe sich hinsetzt, wird „Sitz“ gerufen.
  • Anschließend lobst Du den Schäferhund und gibst ihm sein wohl verdientes Leckerli.
  • Sollte der Welpe während der Übung versuchen hochzuspringen, wird deutlich „Nein“ gerufen, einen Schritt zurückgegangen und erneut begonnen.

Sobald der Vierbeiner das Kommando „Sitz“ beherrscht, kann „Platz“ geübt werden. Hierfür lässt Du das Tier zuerst „Sitz“ machen. Dann nimmst Du wieder ein Leckerli und gehst mit der flach ausgestreckten Hand auf den Boden.

Der Schäferhund wird von selbst „Platz“ machen, um an das Leckerli unter der Hand zu gelangen, die jetzt auf dem Boden liegt. Sobald das Tier „Platz“ macht, wird wieder gelobt und das Leckerli gegeben. Steht der Hund jedoch aus dem „Sitz“ auf, starte noch einmal von vorne.

Mit der Zeit wird es dann nicht mehr notwendig werden, die Hand zum Boden zu führen. Dann reicht das Kommando und eventuell die flache Hand aus, die nur ein kurzes Stück nach unten geführt wird.

„Bleib“: Sitzenbleiben, auch wenn’s schwerfällt

Schäferhund Grundkommandos
Gerade bei einer so großen Hunderasse wie dem Schäferhund ist es wichtig, dass der Hund die Grundkommandos beherrscht.

Soll der Schäferhund an einer Stelle warten, dann wird das so geübt:

  • Als Erstes erhält der Welpe das Kommando „Sitz„.
  • Danach wird „Bleib“ gerufen und sich langsam wenige Schritte entfernt.
  • Bleibt der Schäferhund sitzen, geht man zurück, lobt ihn und er bekommt das obligatorische Leckerli.
  • Läuft er hinterher, wird er zu seinem Ausgangsplatz zurückgeführt und die Übung von Neuem begonnen.
  • Bleibt der Welpe sitzen, bellt jedoch, dann warte, bis er wieder ruhig ist, und gehe dann erst zu ihm zurück.
  • Jetzt wird nach demselben Schema die Entfernung nach und nach vergrößert.

„Hier“: Auf Befehl kommen

Beherrscht der Schäferhund das Kommando „Bleib“, wird „Hier“ geübt. Der Welpe soll von seinem Sitzplatz aus direkt zum Besitzer kommen.

  • Zunächst wird der Befehl „Bleib“ erteilt und wie gewohnt entfernst Du Dich von Deinem Hund.
  • Jetzt wird laut und lang gezogen „Hier“ gerufen sowie das Kommando mit ausgestrecktem Arm und Zeigefinger, der auf den Boden vor einem zeigt, verbunden.
  • Kommt der Hund angerannt, wird er sofort gelobt und darf sich über ein Leckerli hermachen.
  • Sobald dieser Schritt klappt, kann der Hund, wenn er beim Besitzer angekommen ist, auch gleich das Kommando „Sitz“ erhalten. Und auch hier wird wieder gelobt und Leckerlis verteilt. Auf diese Weise läuft er nicht gleich wieder weg, sondern bleibt vor Ort.
  • Schweift der Welpe jedoch unterwegs ab, wird die Übung wiederholt.

„Aus“: das Wiederhergeben der „Beute“

Schaeferhund geht ueber bewegliche Brucke
Ein Hundetrainer lässt den Schäferhund über eine bewegliche Fassbrücke gehen.

Immer wieder kommt es beim Gassi gehen vor, dass Hunde etwas ins Maul nehmen, das zwar nicht zum Fressen geeignet ist, was sie jedoch ungern oder überhaupt nicht wieder hergeben.

Abhilfe schafft hier das Kommando „Aus„. Hierfür wird zunächst mit dem Hund, beispielsweise mit einem Stock oder Ball, gespielt. Jetzt nimmt man ein Leckerli in die Hand und lässt den Vierbeiner daran schnüffeln.

Da der Fressreiz in der Regel weitaus verlockender ist, als der Ball oder Stock, wird der Schäferhund das Spielzeug fallen lassen.

Und genau in diesem Moment muss „Aus“ gerufen und das Leckerli gegeben werden. Auch hier führen Geduld und Wiederholung zum Ziel.

„Nein“: ein Kommando mit „Zweitbefehl“

Sitz Bleib Platz Kommandos Schäferhund
Wie bringe ich dem Schäferhund die Grundbegriffe bei?
Sitz, Hier, Steh, an der Leine führen, Platz, Bleib, Aus, Nein

Ein weiteres wichtiges Kommando in der Hunde-Erziehung lautet „Nein„. „Nein“ übt man am besten in Zusammenhang mit einem anderen Befehl, wie „Sitz“. Bleibt der Hund nicht sitzen, wird „Nein“ gerufen.

Sitzt er wieder, wird der Welpe gelobt. Dabei muss das Kommando nicht laut aber bestimmt ausgesprochen werden. Sobald der Schäferhund verstanden hat, dass „Nein“ bedeutet, dass er etwas nicht darf, wird er den Befehl auch in anderen Situationen befolgen.

Wichtig bei diesem Kommando ist, dass nach dem „Nein“ umgehend ein weiterer Befehl gerufen und der Welpe belohnt wird. Als Beispiel: Ist der Welpe im Begriff etwas Unverträgliches zu fressen, wird „Nein“ gerufen.

Jetzt hebt er in der Regel den Kopf und schaut zu seinem Besitzer. In diesem Moment sollte ein „Hier“ erfolgen. Der Vierbeiner läuft zurück und wird gelobt.

Auf diese Weise verknüpft er mit dem Verbot, dem Kommando „Nein“, dennoch etwas Positives. So wird die Beziehung zwischen Herrchen beziehungsweise Frauchen und dem Schäferhund noch weiter gestärkt.

Außerdem wird der Welpe wesentlich lieber dem „Nein“ gehorchen, wenn er weiß, dass hinterher etwas Positives erfolgt.


Gewöhnung an Halsband und Leine

Schäferhundwelpe an Leine gewöhnen
Es ist mit ein paar Tricks relativ einfach den Schäferhundwelpen an die Leine zu gewöhnen.

Für Welpen sollten zunächst nur Brustgeschirre oder weiche und breite Halsbänder genommen werden.

An das Halsband gewöhnt sich der neue Mitbewohner ganz schnell, wenn er es umgebunden bekommt, bevor er sein Futter erhält.

Auf diese Weise wird das Halsband schnell zu etwas ganz „Tollem“, denn: Halsband bedeutet Futter. Lässt er sich das Halsband ohne Weiteres umbinden, wird die gleiche Übung mit der Leine wiederholt.

Das erste Mal mit Leine raus

Hat sich der Schäferhund an Halsband und Leine gewöhnt, folgt der erste angeleinte Ausflug ins Freie. Sollte der Welpe dieser neuen Situation nicht trauen und sich nicht vom Fleck bewegen, gehst Du so vor:

  • Oft hilft bereits freundliches Zureden.
  • Versagt die Freundlichkeit, dann lockt man mit einem Leckerli oder dem Lieblingsspielzeug.
  • Keinesfalls sollte der Hund auf den Arm genommen werden, da der Vierbeiner schnell merkt, dass er mit seinem „Nicht-laufen“ Erfolg hat.

Zieht der Kleine dagegen an der Leine, hilft eine ganz einfache Maßnahme: Stehenbleiben. Zieht der Hund weiter, bleibt man solange stehen, bis er sich zu einem umwendet und die Leine durchhängt. Jetzt wird gelobt und weitergegangen.

Allerdings muss diese Übung unbedingt bei jedem Ziehen sofort wiederholt werden. Andernfalls wird das Tier sicherlich auch noch im Erwachsenenalter unbarmherzig an der Leine ziehen, weil er nichts anderes kennt.

Leinenaggression beim Deutschen Schäferhund

Ein Hund mit Leinenaggression ist oftmals schwer zu handhaben. Einige Rassevertreter machen einen riesigen Aufstand an der Leine, pöbeln aber zum Glück nur rum, andere würden (wenn sie könnten) sogar zum Angriff übergehen. Doch egal, ob Dein Hund nur eine Abwehrhaltung einnimmt oder zubeißen würde:

Es ist ein Risiko für Dich und andere Halter und deren Vierbeiner. Bedenke, dass ein Schäferhund, der an der Leine zieht, Dich im schlimmsten Fall aus dem Gleichgewicht bringen kann. Du könntest verletzt werden oder Dein Hund rennt womöglich auf die Straße, verursacht einen Unfall oder gerät in eine Beißerei. Alles sehr unschöne Szenarien.

Doch was sind eigentlich die Auslöser für Leinenaggression:

Dein Vierbeiner ist womöglich einfach nur frustriert. Die kurze Leine unterbindet eine Kommunikation via Körpersprache mit Artgenossen. Außerdem darf der Schäferhund vielleicht nicht zu jedem anderen Hund hinlaufen, möchte es aber gerne. Der Frust schlägt irgendwann in das Ziehen und Zerren um und der Schäferhund ist aufgeregt und frustriert. Oftmals sind solche Leinenrambos im Freilauf ganz friedlich und verträglich.

Es könnte aber auch sein, dass im Welpen- und Junghundalter auf eine Sozialisation des Vierbeiners wenig Wert gelegt wurde. Hier weiß der Schäferhund nichts mit seinem Gegenüber anzufangen oder hat die „Hundesprache“ nie wirklich lernen können.

Eine mangelhafte Rangordnung im eigenen Rudel kann ebenfalls Usache für die Aggression sein. Dein Schäferhund ist womöglich der Meinung, die Führung übernehmen zu müssen und Begegnungen mit anderen Hunden selbst zu regeln.

Weitere Auslöser:

  • Territorialverhalten
  • Schutzinstinkt
  • Schlechte Erfahrungen mit anderen Vierbeinern (Beißvorfälle, Mobbing usw.)
  • Sexualpartner (läufige Hündin) / Rivalen
  • Erzfeind (einige Hunde können sich, aus welchen Gründen auch immer, einfach nicht riechen)
  • Schmerzen können zu einer Übersprunghandlung führen und der Schäferhund reagiert plötzlich aggressiv. Gab es keinerlei besondere Vorkommnisse und Dein Hund ist plötzlich aggressiv an der Leine, so suche bitte einen Tierarzt auf, um Krankheiten auszuschließen.

Was kann ich tun, wenn mein Schäferhund leinenaggressiv ist?

Bleibe cool!

Dein Verhalten beeinflusst ganz entscheidend mit, wie sich der Schäferhund an der Leine gibt. Ein souveräner Hundeführer mit sicherem Auftreten und starker Persönlichkeit wird als zuverlässig vom Vierbeiner eingestuft. Heißt mit anderen Worten: Wenn Du ruhig bleibst, wird es Dein Hund vermutlich auch. Im Umkehrschluss: Bist Du nervös, angespannt, schreist rum, ruckelst an der Leine oder wirst panisch, traut Dein Hund Dir die Führung nicht zu.

Bedenke: Alle Vierbeiner haben ein feines Gespür für die Stimmung ihrer Besitzer und bemerken Hormonschwankungen ebenso. Versuche also bestimmt und besonnen zu bleiben.

Überdenke Dein Equippment

Frage Dich, ob Dein Vierbeiner ausreichend ausgelastet und bewegt wird. Hunde, die körperlich und geistig beansprucht werden, entwickeln viel seltener Unarten. Aber auch die Art, wie Du mit Deinem Schäferhund spazieren geht, ist wichtig. Darf er Freilauf genießen, hat er Kontakt mit anderen Hunden? Sollte er nicht abrufbar sein, arbeite unbedingt daran und nutze vorübergehend eine Schleppleine für mehr Bewegungsfreiheit. Ist der Schäferhund nicht wirklich leinenführig und zieht oft, arbeite auch an diesem Problem. Hier könnte es übrigens auch helfen, vom Halsband auf ein Geschirr zu wechseln, da dies weniger Druck und Schmerz auf den Hals ausübt.

Versuche es mit „Bestechung“

Verknüpfe von nun an Hundebegegnungen mit etwas Angenehmen. Sobald Ihr einem anderen Vierbeiner begegnet, zaubere die absoluten Lieblingsleckerlis Deines Hundes hervor. Halte diese Deinem Schäferhund unter die Nase, um ihn so abzulenken. Du kannst gerne kleine Mini-Happen so lange anbieten, bis das Zusammentreffen vorüber und der andere Hund vorbeigelaufen ist. Ein Spielzeug funktioniert bei einigen Kandidaten ebenso gut wie Leckerchen.

Vermeide Hundebegegnungen

Du kannst gezielt Orte vermeiden, wo viele Hundebesitzer unterwegs sind. Oder Du verlegst Eure Gassirunden auf eine Zeit, in der wenige andere Hund-Mensch-Gespanne draußen sind. Also beispielsweise sehr früh am Morgen.

Es kann ebenfalls nützlich sein, die Individualdistanz Deines Schäferhundes zu ermitteln. Viele Hunde reagieren erst aggressiv, wenn diese unterschritten wird. Manche warten, bis der fremde Artgenosse in unmittelbarer Reichweite ist, während andere schon bei Sicht auf weite Entfernund rumpöbeln und sich in die Leine werfen. Kennst Du die Toleranz Deines Hundes, so kannst Du immer einen gewissen Mindestabstand einhalten.

Augenkontakt unterbinden.

Schiebe Dich beim zusammentreffen mit einem Hund zwischen Dich und den anderen Vierbeiner. Du agierst also als Puffer. Du kannst Deinen Schäferhund auch hinter Dir gehen lassen oder die Sicht mit Deinen Beinen versperren.

Ebenfalls möglich: Weiche hinter eine Hecke oder Mauer aus oder nutze ein parkendes Fahrzeug, um Augenkontakt zu vermeiden. Du kannst auch das Kommondo „Schau“ mittels Klicker einführen. Hier soll sich der Hund ganz auf Dich konzentrieren und mit Dir Augenkontakt halten, bis Du einen Auflösebefehl gibst.

Kommt Euch ein anderer Hund entgegen, kannst Du Deinen Vierbeiner auch „Sitz“ oder „Platz“ machen lassen, und zwar mit dem Rücken zum vermeintlichen Rivalen.

Hundetrainer aufsuchen

Schnell, effektiv, mit persönlich zugeschnittenem Training. Wenn Du die Leinenaggression beim Schäferhund möglichst schnell in den Griff bekommen möchtest, ist eine Hundeschule oder ein Hundetrainer die beste Wahl. Hier bekommst Du schnelles Feedback und viele Tipps. Der Übungsleiter kann Dich und Deinen Vierbeiner beobachten und schnell die Ursache für die Aggression herausfinden. Vermutlich werdet Ihr erstmal auf dem Trainingsplatz üben, ehe es gemeinsam ans Eingemachte geht.

Übrigens: Übernimm Verantwortung, wenn Du einen Hund mit Leinenaggression hast. Ein Maulkorb gibt nicht nur Sicherheit, dass im Ernstfall nichts passieren kann, sondern nimmt auch viel Stress aus der Situation heraus. Und wie schon erwähnt: Bist Du entspannt, ist es der Hund meist auch.

Gute Etikette bei Hundebegegnungen

Dein Schäferhund ist freundlich gegenüber anderen Vierbeinern? Der “tut nix” und will “nur spielen”. Mag sein, aber Du weißt nie, ob dies auch für den anderen Vierbeiner gilt. Darum sei vorsichtig bei Begegnungen mit anderen Hunden. Selbst wenn Dein Schäferhund den anderen nur begrüßen möchte, kann sich der zweite Vierbeiner womöglich bedrängt fühlen und ablehnend reagieren. Registriert Dein Schäferhund diese Ablehnung, kann auch seine Stimmung unter Umständen kippen.

Bei Rüden kann es zu Kommentkämpfen kommen, die oft mehr Schein als Sein sind. Ernsthafte Auseinandersetzungen sind aber nicht auszuschließen und aus einem Kommentkampf kann schnell bitterer Ernst werden. Keinesfalls sollten die Hunde dies untereinander regeln. Die Halter bestimmten was passiert und regeln eine brenzlige Situation, sofern es noch nicht zu spät ist.

Übrigens: Hündinnen sind oft viel aggressiver gegenüber weiblichen Artgenossen als Rüden untereinander. Eine Schäferhündin kämpft eher bis aufs Blut als ein Rüde mit einem Rivalen.

Darum gilt: Achtsam sein, mit seinem Gegenüber im Zweifelsfall reden und ist der andere Hund angeleint, nimm bitte auch Deinen Schäferhund an die Leine.

Die Bedeutung der gelben Schleife

Entdeckst Du eine gelbe Schleife an der Leine oder ein gelbes Halstuch am Halsband eines Hundes, heißt dies übrigens: „Bitte nicht zu nahe kommen und Abstand halten“. Dies gilt für Zwei- und Vierbeiner gleichermaßen.

Gründe für den “gelben Hinweis” könnten sein:

  • Der Hund ist krank oder müde
  • Es handelt sich um eine läufige Hündin
  • Der Vierbeiner ist sehr ängstlich/unsicher
  • Es handelt sich um einen Angstbeißer/Angstschnapper
  • Der Hund ist feindlich gesinnt/aggressiv
  • Es ist womöglich ein alter Hund, der keine stürmischen Begrüßungen mag
  • Der Vierbeiner ist im Training
  • An Verhaltensauffälligkeiten wird gerade gearbeitet
  • Der Vierbeiner ist blind

Den Schäferhund allein lassen

Bereits frühzeitig sollte damit begonnen werden, den Welpen für zunächst sehr kurze Zeit allein zu lassen. Ideal für eine solche Übung sind beispielsweise die alltäglichen Gänge zum Briefkasten, Auto oder zu den Mülltonnen.

Wenn der Schäferhund irgendwann ganz ruhig auf seinem Platz liegt, gehst Du ganz einfach ohne großes Aufheben zur Haustür hinaus und kommst gleich darauf wieder zurück.

Ehe der Welpe sich versieht, belohnst Du ihn mit einem Leckerli. Werden diese kurzen Allein-Phasen klaglos hingenommen, kannst Du die Zeit immer weiter ausdehnen. Jault der Hund jedoch, darf man keinesfalls sofort zurückkommen.

Der Welpe wird das als ein Ergebnis seines Heulens beurteilen und somit immer lauter werden. Sobald das Tier ruhig ist, kehrst Du in das Haus zurück.

Wird die Zeit des Alleinseins ausgedehnt, solltest Du vorab eine lange Gassigeh-Runde einlegen, mit dem Vierbeiner ausgiebig spielen und ihm Zeit lassen, sich zu lösen. Müde und erleichtert lässt es sich wesentlich besser auf den Besitzer warten.

Weitere Tipps:

  • Mache keine große Abschieds- oder Willkommensszene. Es soll normal werden, dass Du kommst und gehst.
  • Richte Tabuzonen im Haus ein, wie das Badezimmer oder die Küche. Du kannst Räume auch mit einem Türschutzgitter unzugänglich machen. So kann Dich der Vierbeiner aber immer noch sehen.
  • Bleibe nicht in der Nähe der Wohnung / des Hauses, wenn Du rausgehst. Dein Hund riecht und hört Deine Anwesenheit noch. Wenn Du wissen möchtest, was Dein Schäferhund so treibt, benutze eine Webcam oder eine spezielle Heimtierkamera. Letztere alarmiert Dich sogar auf Deinem Handy, sollte Dein Hund bellen, denn sie registriert Laute und Geräusche. So kannst Du nachsehen, was daheim los ist.
  • Biete einen Kausnack oder einen Leckerbissen als Ablenkung ab, wenn Du gehst.
  • Natürlich ist es für Deinen Schäferhund schön, wenn er vierbeinige Gesellschaft hat und somit ein weiteres Rudelmitglied zugegen ist. Dies erleichtert es ein wenig, wenn die Menschen nicht zu Hause sind. Allerdings ist dies kein Freischein, die Hunde ewig alleine zu lassen. Auch zwei Hunde haben Bedürfnisse und müssen sich erleichtern, wollen spielen und beschäftigt werden.
  • Schaffe einen schönen Rückzugsort für Deinen Hund. Ein bequemes Hundebett oder sogar eine kuschelig hergerichtete Transportbox.

Wie lange kann ich meinen Schäferhund alleine lassen?

Einige Hunden mögen Glück haben und es ist fast immer rund um die Uhr jemand zu Hause. Doch selbst in solch einem Fall kann es Situationen geben, wo der Hund einfach nicht mit kann. In den Supermarkt, zum Zahnarzt, ins Kino oder Restaurant beispielsweise. Also musst Du Deinen Hund daran gewöhnen, dass er hin und wieder alleine ist.

Denn natürlich wird es ein Rudeltier nicht besonders angenehm empfinden, alleine das Haus zu hüten und auf die Rückkehr seiner Menschen zu warten. Besonders Welpen können schnell Panik bekommen, was durchaus verständlich ist, denn in der Natur sind kleine Welpen Fressfeinden schutzlos ausgeliefert, wenn keine Artgenossen zur Verteidigung zugegen sind. Dennoch solltest Du, nachdem sich der Welpe einige Zeit bei Dir einleben durfte, frühzeitig damit beginngen, ihn ans Alleinesein zu gewöhnen.

Doch wie lange ist es einem Hund überhaupt zumutbar, alleine zu sein? Hier gehen die Meinungen deutlich auseinander und es wird leidenschaftlich diskutiert. Menschen, die einem Vollzeitjob nachgehen erklären, dass 8 oder 9 Stunden in Ordnung sind, wenn der Hund die Zeit davor und danach ausreichend ausgelastet und beschäftigt wird. Andere hingegen vertreten die Meinung, dies sei zu lang und der Vierbeiner müsse sich zwischendurch lösen können. Einige beschränken die Zeitspanne darum auf 4-5 Stunden.

Wie immer ist vermutlich eine Einzelfallbetrachtung notwendig, um die richtige Stundenanzahl auszumachen. Berufstätige Menschen sollten allerdings tatsächlich im Hinterkopf behalten, dass es nicht artgerecht ist, wenn der Vierbeiner den ganzen Tag alleine ist. Hier sollte über eine Fremdbetreuung nachgedacht werden. Also Tiersitter, Hundetagesstätten usw. Auch ein anderes Familienmitglied, ein Freund oder Nachbar könnte den Hund zwischendurch besuchen und ihn beschäftigen oder spazierengehen. Vielleicht kannst Du auch in der Mittagspause kurz nach Hause?


Für einen freundlichen Hund – Die Sozialisation des Schäferhundes

Ein guter Züchter wird bereits mit der Sozialisation der Welpen beginnen. Die Hundekinder haben beispielsweise Kontakt zu anderen Artgenossen der Zuchtstätte, lernen Menschen unterschiedlicher Altersklassen kennen und kommen evtl. auch bereits mit anderen Tieren in Kontakt. Die Welpen haben zudem Familienanschluss und werden an Alltagsgeräusche und Tagesroutine der Menschen gewöhnt.

Auf alle Eventualitäten kann er seine Schützlinge jedoch nicht vorbereiten. Der Züchter weiß natürlich nicht, welche Umstände den jungen Schäferhund einmal im neuen Zuhause erwarten werden. Wird es ein Familienhund mit kleinen Kindern im Haushalt, ein Wach- oder Polizeihund, gibt es noch andere Tiere im Haus, wird der Vierbeiner ein Sportbegleiter, lebt seine Familie in der Stadt oder auf dem Land oder darf der Schäferhund mit ins Büro? Was auch immer den Welpen erwartet, setzte die Sozialisation im neuen Zuhause fort und lasse den Welpen gute Erfahrungen machen. 

Ein Welpen- und Junghundekurs kann dabei besonders die Sozialisation mit Artgenossen positiv unterstützen. Damit Hundebegegnungen in der Zukunft friedlich und entspannt ablaufen. Natürlich muss Dein Schäferhund nicht jeden Vierbeiner mögen und sicherlich will er auch nicht mit jedem Artgenossen spielen, doch er sollte möglichst neutral bleiben, sich an Dir orientieren und nicht feindlich gesinnt sein.


Was ist Klickertraining?

Klickertraining Schäferhund
Das Klickertraining ist beim Schäferhund Training sehr beliebt.

Von vielen Besitzern wird in der Schäferhund Erziehung das sogenannte Klicker-Training eingesetzt. Der Klicker kann mit einem Knackfrosch verglichen werden. Er erzeugt durch Druck ein lautes „Klick“ Geräusch.

Dieses wirkt als ein konditionierter Bestärker. Hat der Schäferhund etwas Gut gemacht, erfolgen sofort ein „Klick“ und eine Belohnung.

Wird beispielsweise das Kommando „Sitz“ geübt, wird sofort beim Hinsetzen geklickt und das Leckerli gegeben. Hunde lernen das Klicker-Training, das auf Erfolg ausgerichtet ist, in der Regel sehr schnell.

Tipp: Hunde Clicker-Box

Hunde Clicker BoxDie Schäferhund-Erziehung wird mit einem Klicker wesentlich einfacher. Mit dieser Art Knackfrosch bist Du blitzschnell in der Lage Deinem Schäferhund ein Feedback zu geben.

Dank der 36 in sich geschlossenen Übungseinheiten auf Trainingskarten kannst Du immer und überall mit Deinem Schäferhund clickern. Das macht nicht nur Spaß, sondern fordert gleichzeitig Körper und Geist des Hundes.

Mehr Infos zur Clicker-Box auf Amazon.de

Was ist in der Box?

Clicker: Dank dem beigelegten extra leicht zu bedienenden Clicker, steht dem sofortigen Training nichts im Weg.

Begleitbuch: Hier werden die wichtigsten Grundlagen erklärt und die häufigsten Fragen zum Clickertraining erklärt.

36 Trainingskarten: Ob Clicker-Basics (5 grüne Karten), Grunderziehung (14 gelbe Karten) oder Tricks (17 blaue Karten): auf jeder Karte eine neue Übung – Schritt für Schritt erklärt.

clicker-box
Clicker Box mit Handbuch, Trainingskarten, Clicker und praktischer Box. Mehr Infos dazu auf Amazon

Die Hunde-Clickerbox ist für Einsteiger ein tolles Gesamtpaket, mit dem man den leichten Einstieg ins Clickern findet.

Clickern ist durchaus auch für ältere Hunde geeignet und macht Tier und Halter Spaß, weil man die Fortschritte so gut beobachten kann. Die Konditionierung auf den Clicker geht relativ schnell und darauf kann gut aufgebaut werden.

Die enthaltenen Karten sind robust und in einem handlichen Format. Der mitgelieferte Clicker ist für den Anfang in Ordnung – später empfehle ich den mitgelieferten Klicker durch einen Klicker mit Armband zu ersetzen.

Mehr Infos zur Clicker-Box auf Amazon.de


Empfehlenswert: der Besuch einer Hundeschule

Schäferhund Hundeschule
Suche Dir eine Hundeschule in Deiner Nähe! Dein Hund und vor allem Du werden davon sehr profitieren!

Eine große Hilfe in der Schäferhunderziehung ist der Besuch einer Hundeschule. Dort werden Besitzer und Hund nicht nur die diversen Kommandos und richtigen Verhaltensweisen beigebracht, sondern der Welpe lernt auch andere Hunde kennen, sodass eine gute Sozialisierung stattfindet.

Außerdem kannst Du auf diese Weise unkompliziert mit anderen Hundebesitzern Bekanntschaft schließen und Dich bei Fragen und Problemen jederzeit an den Leiter der Hundeschule wenden.

Dabei ist die Hundeschule nicht nur eine gute Idee, wenn Du noch nie einen Hund hattest. Jeder Vierbeiner ist anders und muss darum auch unter Umständen anders trainiert werden. Als Einstieg kannst Du ein gutes Buch über Hundeerziehung lesen und machst Dich mitunterschiedlichen Trainingsmethoden vertraut. So erfährst Du auch gleich, was Dich bei Eingewöhnung und Training zu Hause erwartet. Natürlich kannst Du anschließend ebenfalls besser einschätzen, welche Trainingsart Dir am besten liegt.

Möchtest Du klickern? Oder mit Hundepfeife arbeiten? Es kann zur Auswahl der richtigen Hundeschule sinnvoll sein, diese zu besuchen und sich anzusehen, wie sie das Training der Vierbeiner angeht. Wie groß sind die Gruppen? Wie ist die Stimmung bzw. der Ton? Wie wird die Erziehung gehandhabt und wie vermittelt?

Welche Vorteile bietet eine Hundeschule bei der Schäferhunderziehung?

  • Anleitung durch einen Trainer.
  • Wie werden Kommandos korregt gegeben und wie sollte im Idealfall die Reaktion des Hundes darauf sein?
  • Mehr Bewusstsein für die eigene Stimme und Körperhaltung. Beides beeinflusst, wie Dich Dein Hund wahrnimmt.
  • Erziehungstipps für das Training zu Hause. Wie Du das Lernen in der Hundeschule auch dahiem vertiefen und fortsetzen kannst.
  • Du bekommst unmittelbares Feedback und Verbesserungsvorschläge. So kannst Du schnell besser werden und Erziehungsfehler vermeiden.
  • Du wirst angeleitet, die „Hundesprache“ zu lernen. Du verstehst Deinen Vierbeiner besser und kannst ihn besser einschätzen, wenn Du seine Körpersprache lesen kannst.
  • Training in der Gruppe macht gleich doppelt Spaß!
  • Gut für die Sozialisierung Deines Hundes.
  • Verbessert die Hund-Mensch-Kommunikation und vertieft die Bindung.
  • Die Ausbildung und die Grundkommandos bilden die Basis eines gut erzogenen Hundes.

Welcher Kurs ist für meinen Schäferhund geeignet?

Welpenkurs

Prima Einstieg für Deinen Welpen. Allerdings solltest Du darauf achten, dass nicht unbedingt von einer Welpenspielstunde die Rede ist, bei der die kleinen Racker einfach aufeinander losgelassen werden. Dies überfordert viele Hunde.

Stehst Du nur am Rand und siehst dem Geschehen zu, so lernt Dein Welpe, dass er bei Begegnungen mit anderen Artgenossen auf sich alleingestellt ist und solche Situationen selbst regeln muss. Dies kann für die Sozialisation mehr nachteilig als förderlich sein. Denn Dein Schäferhund wird auch im Erwachsenenalter Eigeninitiative bei solchen Begegnungen ergreifen und nicht auf Dich achten.

Besser wäre darum ein Welpenkurs, bei dem die Teilnehmer einander vorgestellt werden, wo es Struktur gibt und auch schon erste Kommandos spielerisch vermittelt werden.

Junghundkurs

Während Welpen oftmals noch begeistert mitarbeiten, haben junge Hunde ihre Welpenstube oftmals scheinbar vergessen. Ab jetzt wird rebelliert und Grenzen ausgetestet. Kommandos, die vorher einwandfrei geklappt haben, funktionieren nicht mehr.

Während dieser Flegelphase sollten Besitzer besonders konsequent sein und viel Geduld mitbringen. Du solltest am längeren Hebel sitzen und die Hundeschule kann Dir dabei helfen, die Oberhand zu behalten. Auch wenn es gerade besonders hart ist, heißt es am Ball bleiben und nicht aufgeben.

Und für den erwachsenen Schäferhund?

Bei einem erwachsenen Hund dauert es manchmal länger, bis Befehle verinnerlicht und immer korrekt ausgeführt werden. Doch auch ein älterer Hund lernt noch sehr gern.

Der Besuch in einer Hundeschule mit einem ausgewachsenen Schäferhund kann sinnvoll sein, wenn:

  • Es Dein erster Hund ist.
  • Du unsicher bist und Anleitung möchtest.
  • Es zu Verhaltensauffälligkeiten gekommen ist.
  • Wenn nichts über den bisherigen Ausbildungsstand bekannt ist, was oft bei Auslandshunden der Fall ist oder bei Tieren aus dem Tierschutz.
  • Du die bisherige Ausbildung und Erziehung hast schleifen lassen und es nun Probleme gibt.
  • Du unbewusst Fehler gemacht hast, die zu ungewünschten Verhaltensweisen geführt haben.

Doch es gibt noch weitere Angebote für erwachsene Vierbeiner. Viele Hund-Mensch-Gespanne üben gemeinsam eine Sportart in der Hundeschule aus oder nehmen an einer Begleithundeprüfung teil. Es gibt oft auch Workshops oder Erste-Hilfe-Kurse für alle Herrchen und Frauchen. Ebenfalls beliebt: Social Walks mit anderen Hundebesitzern. Hier geht es mehr um den Spaß, als ums Training.

Wann macht Einzeltraining für den Schäferhund Sinn?

  • Intensivtraining kann schnell Erfolge erzielen
  • Dein Schäferhund ist bei Anwesenheit anderer Vierbeiner extrem abgelenkt oder aufgebracht.
  • Du möchtest an bestimmten Problemen arbeiten, z.B. Verhaltensauffälligkeiten.
  • Der Hund ist nicht ausreichend sozialisiert und pöbelt.
  • Wenn Gruppenunterricht Dir persönlich nicht zusagt.
  • Ein Hundetrainer von Nöten ist, der mit Dir und dem Schäferhund vor Ort (also zu Hause oder in bestimmten Situationen) übt.
Hundeschule für Schäferhunde
Die Hundeschule ist für Schäferhunde Pflicht!

Hast Du einen guten Tipp für die Schäferhund-Erziehung? Bitte hinterlasse einen Kommentar!

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Nicole Fischer

    Danke für den tollen Artikel.Es waren eine Menge Tips und Anregungen für die Erziehung von Schäferhunden.Besonders für die Erziehung eines Welpen,waren da Sachen die ich nicht wusste oder nicht richtig verstanden habe.

    1. Schaeferhundseite.de

      Hallo Nicole!

      Vielen lieben Dank für das Lob ❤☺
      Schön, dass Du einige Tipps von unserer Seite mitnehmen konntest.

      Schönes Wochenende und liebe Grüße,
      Vanessa

  2. ina

    Auch von mir ganz herzlichen Dank! Ich bin neu-Hundemama und hab mir den Traum erfüllt… es sollte eine schäferhündin werden und nun ist sie da! Trotz Hundeschule und vielen gelesenen Artikeln hab ich doch grad noch einiges erfahren, was ich für uns mitnehmen kann! Super.

    1. Schaeferhundseite.de

      Hallo Ina!

      Herzlichen Glückwunsch zur Erfüllung Deines Traumes.
      Wir wünschen ganz viel Spaß beim Abenteuer Schäferhund.
      Und natürlich ein großes Dankeschön für das tolle Lob. 🙂

      Liebe Grüße,
      Vanessa

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.