Schäferhund in Not (146)
Sonstiges (1)
Einen Schäferhund kaufen – Verantwortung übernehmen – Bin ich bereit für einen Schäferhund?
Bevor Du Dich an den Kauf eines Schäferhundes machst, solltest Du Dich vergewissern, ob Du überhaupt bereit für einen solchen Familienzuwachs bist.
Denn schließlich ist diese Entscheidung wichtig, da Du mit dem Kauf natürlich die Verantwortung für das Leben Deines neuen Hundes übernimmst.
Dem entsprechend sollte eine solche Entscheidung auch nicht aus dem Bauch heraus gefällt werden, sondern bedarf einiger Vorarbeit.
Kläre am besten zunächst mit den anderen Familienmitgliedern Deine Pläne ab und besprich mit ihnen deren Vorbehalte und Ängste. Da diese ebenfalls für den Hund verantwortlich sein werden und diesen gegebenenfalls auch ausführen müssen, sollten hier alle an einem Strang ziehen.
Vor allem im Zusammenhang mit der engeren Familie stellen sich hier noch weitere Fragen, bevor Du einen Schäferhund kaufst.
Kommt die ganze Familie mit dem Schäferhund klar?
Diese Frage ist nicht unberechtigt. Denn neben oftmals vorhandenen Allergien gegen Hundehaare ist auch eine Hundephobie eine weit verbreitete Krankheit.
Selbst wenn bisher weder eine Allergie, noch eine Phobie bekannt sind, solltest Du dies zunächst einmal mit einem Besuch in einem Tierheim oder Ähnlichem testen. Denn ein Schäferhund bietet allein aufgrund seiner Größe natürlich ein beeindruckendes Erscheinungsbild, welches bei ängstlichen Menschen Panik auslösen kann.
Auch die Menge an Fell kann selbst leichte Allergien schnell auslösen. Daher ist es wichtig sich im Vorhinein um diese Möglichkeiten zu kümmern und diese Ausschlusskriterien zu minimieren.
Wichtige Fragen vor dem Schäferhund Kauf für die Familie:
- Stimmen alle dafür einen Schäferhund zu kaufen?
- Sind alle bereit sich gleichermaßen um den Schäferhund zu kümmern?
- Sind Phobien vorhanden?
- Gibt es Hundeallergien in der Familie und wie stark sind diese ausgeprägt?
Ein Schäferhund für die Kinder?
Kinder haben noch keine Vorstellung davon, was ein Vierbeiner im Haus an Verantwortung mit sich bringt und welche Kosten so ein Hund verursacht. Außerdem sind sie häufig Feuer und Flamme für eine Idee, ein Hobby oder ein Tier, was nach anfänglicher Euphorie aber schnell wieder erlischt.
Darum ist es keine gute Idee, dem Betteln nach einem Welpen nachzugeben. Die Erwachsenen tragen die alleinige Verantwortung und können diese nur in kleinen Teilen an den Nachwuchs übertragen. So können Kinder beispielsweise den Napf füllen, den Schäferhund bürsten oder mit dem Vierbeiner spielen. Doch mehr Aufgaben sollten es nicht sein.
Der Vierbeiner muss gut erzogen werden, was viel Zeit in Anspruch nimmt. Der Schäferhund wird mal sehr groß und kräftig, sodass Kinder und Jugendliche das Tier unter Umständen gar nicht an der Leine halten können, sollte der Vierbeiner mal losrennen oder den Leinenrambo spielen. Außerdem sollte dem eigenen Nachwuchs klargemacht werden, dass ein Welpe in nur wenigen Monaten ausgewachsen ist und dann eben nicht mehr so niedlich ist.
Gibt dem Wunsch nach einem Vierbeiner darum nur nach, wenn Du selbst auch von der Idee begeistert und Dir der zeitlichen und finanziellen Belastung bewusst bist. Bedenke zudem, dass Deine Kinder womöglich schon längst aus dem Haus sind, der Schäferhund aber immer noch Teil Deines Lebens ist. Denn Deutsche Schäferhunde werden im Schnitt über 10 Jahre alt.
Willst Du selbst auch einen Schäferhund und ein Vierbeiner passt in Dein Leben, dann können Kind und Hund gemeinsam aufwachsen und zu einer eingeschworenen Gemeinschaft werden. So entstehen oft ganz besonders innige Freundschaften.
Habe ich genug Zeit für meinen neuen Schäferhund?
Auch die Zeitfrage ist natürlich ein entscheidendes Kriterium, wenn Du einen Schäferhund kaufen willst.
Denn selbstverständlich kann auch ein Schäferhund für eine gewisse Zeit alleine bleiben, doch sollten diese Zeiträume natürlich nicht zu groß gewählt werden. Da der Schäferhund ein soziales Wesen ist, kann eine solch lange Trennung von menschlicher Gesellschaft schnell zu Problemen führen.
Du solltest Dir also im Klaren sein, dass Dein neuer Schäferhund nicht nur regelmäßig an die frische Luft will, sondern auch Nähe und Beschäftigung braucht um glücklich und ausgeglichen zu sein.
Sind zum Beispiel Du und Dein Partner beide Vollzeit berufstätig und es leben keine Kinder im Haushalt wäre ein Schäferhund eindeutig die falsche Wahl. Habt Ihr jedoch ausreichend Zeit für Euren neuen Schäferhund und könnt diesen gut in den Alltag integrieren steht einer langen Freundschaft nichts mehr im Wege.
Urlaub und Geschäftsreise – wohin mit dem Schäferhund?
Auch wenn Du Deinen neuen Schäferhund gut in den Alltag integrieren kannst: Was tun bei Geschäftsreisen oder im Urlaub?
Hast Du Familienmitglieder, welche für diese Zeit auf Deinen Hund aufpassen oder nimmst Du den Vierbeiner sogar mit in den Urlaub? All diese Fragen solltest Du bereits vor dem Kauf des Schäferhundes klären.
Denn wenn Du niemanden hast, der in Deinem Urlaub auf den Hund aufpasst, bleiben Dir nur zwei Möglichkeiten. Zum einen könntest Du sicherlich den Urlaub um den Schäferhund herum ausrichten und Dir nur noch Urlaubsdomizile suchen, welche das Mitbringen von Hunden gestatten.
Alternativ kannst Du natürlich auch nach einer passenden Hundepension in Deiner Nähe suchen, welche die Pflege des Hundes übernimmt, solange Du im Urlaub oder auf Geschäftsreise bist.
Egal für welches Modell Du Dich entscheidest, bedenke stets alle Eventualitäten, bevor Du anfängst Schäferhund-Preise zu vergleichen.
Darfst Du überhaupt einen Schäferhund halten?
Bevor Du Dich nun an den Kauf eines neuen Schäferhundes machst, solltest Du natürlich abklären, ob Du überhaupt einen Hund halten darfst.
In Mietwohnungen zum Beispiel ist dies oftmals von den Vermietern im Mietvertrag verboten. Hier hast Du leider kaum eine Chance, da der Vermieter dies ohne Probleme festhalten kann.
Auch wenn nichts in Deinem Mietvertrag hinsichtlich der Hundehaltung steht, solltest Du dennoch den Vermieter informieren und um Erlaubnis fragen, um Stress und Ärger zu vermeiden. Wohnst Du jedoch im Eigentum, egal ob Wohnung oder Eigenheim, kannst Du selbstverständlich selber entscheiden, ob Du einen Hund dort halten willst. Selten ist jedoch das Einverständnis aller Eigentümer in einem Mehrfamilienhaus nötig.
Bedenke jedoch: Besonders am Anfang und in der Eingewöhnungsphase kann der neue Schäferhund einige Schäden an Deiner Wohnungseinrichtung verursachen. Räume aus diesem Grund besonders empfindliche und teure Gegenstände erst einmal aus der Reichweite des neuen Freundes, bis dieser sich in der Wohnung eingewöhnt hat.
Muss ein Schäferhund so teuer sein?
Natürlich ist auch der Preis des Schäferhundes ein wichtiges Kriterium. Oftmals findet man in den verschiedenen Kleinanzeigen die Angebote “Schäferhund abzugeben” und ähnliches.
Nimmt man nun die Preise vom Züchter als Vergleich staunt man nicht schlecht. Während die einen ihren Schäferhund praktisch verschenken kostet ein Schäferhund vom Züchter einen nicht unerheblichen Geldbetrag.
Bedenke aber bitte: Ein Hund aus privater Haltung kann eine tickende Zeitbombe sein. Du weißt weder wie der Hund bisher behandelt wurde, noch welche Erfahrungen dieser gemacht hat oder ob eventuelle Krankheiten vorhanden sind.
Bei einem Züchter kannst Du Dir hingegen sicher sein, dass Du einen reinrassigen Schäferhund erwirbst, welcher sowohl gut erzogen, als auch auf alle gängigen Krankheiten untersucht wurde.
Ein guter Schäferhund von einem professionellen Züchter ist sein Geld in jedem Falle wert.
Vorsicht! Wenn der Preis für einen Rassehund überraschend günstig erscheint solltest Du hellhörig werden. Zwar ist es nicht ungewöhnlich, dass erwachsene Hunde aus dem Tierschutz oftmals für einen Bruchteil des Züchterpreises abgegeben werden, für einen Welpen sind wenige Hundert Euro aber meist zu wenig.
Warum? Weil ein seriöser Züchter viel Arbeit, Zeit und Geld in seine Zucht steckt. Es ist ein auswendiges Hobby, dass sich finanziell kaum auszahlt. Jedoch unternimmt ein guter Züchter viel, um seinen Welpen den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen. Dazu gehören auch nicht unerhebliche finanzielle Ausgaben:
- Einsatz nur von gesunden und für zuchttauglich befundenen Hunden
- Decktaxe für einen Top-Deckrüden
- Alle Impfungen der Zuchttiere sind auf einem aktuellen Stand
- Hochwertiges Futter während der Trächtigkeit und der Zeit danach
- Evtl. Flaschenaufzucht (zeit- und kostenintensiv)
- Regelmäßige TierarztbesucheImpfungen, Wurmkuren und Mikrochips für die Welpen
- VereinskostenStartgebühren für Prüfungen, Ausstellungen, Shows
Augen auf beim Welpenkauf
Wird ein Schäferhundwelpe nun zu einem sehr niedrigen Preis angeboten, solltest Du Dich fragen, was der Anbieter anders macht, als ein Vereinszüchter. Womöglich werden die Welpen nicht geimpft, bekommen minderwertiges Futter oder werden (viel) zu früh abgegeben, damit keine weiteren Kosten entstehen.
Dies ist oftmals bei den sogenannten Wühltischwelpen der Fall. Hier kommen die Welpen nicht selten aus dem Ausland und wurden dort unter sehr schlechten und unhygienischen Bedingungen gezüchtet. Die Elterntiere leiden oft sehr und Hündinnen sind reine “Wurfmaschinen”, denen die Welpen zu früh wieder entrissen werden. Familienanschluss, Liebe und Fürsorge sucht man in solchen Vermehreranstalten vergebens.
Kaufe bitte keinen Welpen vom Vermehrer oder dubiosen Züchter. Verständige lieber die Polizei oder einen Tierschutzverein. Die nehmen die Sache in die Hand und beschlagnahmen die Tiere. Diese kommen in ein Tierheim, werden untersucht und behandelt und anschließend finden sie hoffentlich liebe neue Familien.
Ein Deutscher Schäferhund zu verschenken?
Schön, wenn Du Dich für einen Schäferhund in Not entscheidest und ihm ein neues Zuhause schenken möchtest. Leider glauben viele immer noch, dass solche Notfallhunde einem umsonst überlassen werden.
Die gute Absicht in allen Ehren: Tierschutzvereine müssen sich finanzieren und sind auf freiwillige Helfer und Spenden angewiesen. Ein Tierheimhund wird darum immer mit Schutzvertrag und gegen eine Schutzgebühr abgegeben. Dadurch wird zumindest ein Teil der Kosten abgedeckt, die der Hund während seines Tierheimaufenthalts verursacht hat.
Zudem hilft die Gebühr Spontankäufe zu vermeiden und gibt dem Tier einen “Wert”.
Es ist jedoch nicht vollkommen unmöglich, einen reinrassigen Schäferhund geschenkt zu bekommen. Suchen die Vorbesitzer ein neues Zuhause für den ehemaligen Schützling, wird der Hund manchmal lieber in Gute Hände abgegeben, als einen Gewinn mit ihm zu machen. Dies wird jedoch die Ausnahme bleiben.
Außerdem sollten immer die genauen Abgabegründe erfragt werden, damit es hinterher keine bösen Überraschungen gibt und der Vierbeiner vielleicht unerwünschte Verhaltensweisen entwickelt hat oder Ähnliches.
Welche Eigenschaften Du als Halter eines Schäferhundes brauchst
Entgegen der landläufigen Meinung musst Du als Halter eines Schäferhundes nicht über große Körperkraft verfügen.
Natürlich besitzt Du einen kräftigen und sportlichen Hund, doch mit der richtigen Erziehung wird dieser seine Kraft niemals einsetzen, solange Du ihn an der Leine führst.
Viel wichtiger als Kraft ist eine ruhige und bestimmte Ausstrahlung. Du musst als Schäferhund-Halter sowohl geduldig, als auch stur sein und bei der Erziehung Deines neuen Schäferhundes bestimmte Konsequenz beweisen.
Hast Du erst einmal das Vertrauen und den Gehorsam Deines Schäferhundes gewonnen, wird dieser stets auf Dich achten und Deine Befehle schnell und mit viel Freude ausführen. Bedenke bitte, wie wichtig eine solche Erziehung für den Schäferhund ist.
Denn wenn Du einen Schäferhund kaufst, übernimmst Du die Verantwortung für sein ganzes Leben.
Wie sieht das perfekte Zuhause für den Schäferhund aus?
Wird der Schäferhund ausreichend ausgelastet (körperlich als auch geistig), bedarf es eigentlich keines großen Hauses mit Garten. Abgeneigt wäre der arbeitsfreudige Hund aber sicherlich nicht über ein Grundstück zum Bewachen und Rumlaufen.
Wichtiger als Haus und Hof sind also Beschäftigung und Bewegung. Seine Menschen sollten aktiv und sportlich sein und sich auf tägliche lange Gassirunden mit dem Vierbeiner freuen. Neben körperlicher Ertüchtigung will der Schäferhund aber auch seinen Grips anstrengen. Eine Aufgabe wie Obedience, Agility oder eine andere Hundesportart wäre darum ideal. Auch Zughundesport oder die Therapiehundearbeit liegen dem Allroundtalent.
Natürlich sollte dem Training ebenfalls eine angemessene Bedeutung zukommen. Halter eines Deutschen Schäferhundes müssen wie bereits erwähnt Geduld und Konsequenz mitbringen und den Vierbeiner ohne übertriebene Strenge oder gar Härte erziehen. Obwohl die Rasse arbeitswillig ist und als leichtführig gilt, ist dieses Unterfangen nicht immer ganz einfach. Hundeanfänger sollten sich darum eine gute Hundeschule suchen, welche bei der Erziehung unterstützend und anleitend zur Seite steht.
Der Schäferhund kann phasenweise in einem Zwinger untergebracht sein, dies sollte jedoch kein Dauerzustand sein. Familienanschluss ist für den treuen Hund enorm wichtig. Er würde seine Menschen immer beschützen, ist loyal und aufmerksam.
Welche Kosten verursacht ein Schäferhund?
Wenn Du einen Schäferhund kaufen willst, solltest Du nicht nur die Anschaffungskosten bedenken, sondern auch die laufenden Kosten mit in Deine Kalkulation einfließen lassen.
Denn ein so großer und kräftiger Hund wie ein Schäferhund verursacht natürlich auch größere Kosten als ein kleiner Dackel.
Ein nicht unerheblicher Teil dieser Kosten wird natürlich durch die passende Hundenahrung verursacht. Rechne dabei bitte nicht nur mit dem billigsten Futter im Angebot, da dieses oftmals nicht sehr gesund für den Hund sein muss.
Willst Du alternativ Deinen Schäferhund zum Beispiel durch die BARF-Methode ernähren, können die Kosten deutlich variieren. Ein weiterer Faktor bei der Haltung eines Schäferhundes ist natürlich die passende Versicherung.
Eine gute Haftpflichtversicherung ist äußerst wichtig und sollte auf keinen Fall vergessen werden. In diesem Zusammenhang ist natürlich auch die Hundesteuer zu erwähnen, welche ebenfalls als fester Kostenfaktor einzuplanen ist.
Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Kostenpunkt ist jedoch auch der Tierarzt.
Regelmäßige Impfungen müssen ebenso bezahlt werden wie eventuell anstehende Behandlungen. Die Preise hierbei können oftmals ungeahnte Höhen erreichen. Kalkuliere für solche Eventualitäten in jedem Fall ein entsprechendes Sicherheitspolster mit ein oder ziehe eine Krankenversicherung oder OP-Versicherung in Betracht.
Kostenfaktoren bei der Haltung eines Schäferhundes:
- Nahrungs- und Pflegemittel
- Versicherungen
- Hundesteuer
- Tierarztbesuche
- Ausstattung für die Wohnung und die Reise (Hundebox)
- Hundeschule
Die Grundausstattung für den Schäferhund
Wenn Du einen Schäferhund kaufen willst, solltest Du natürlich eine passende Grundausstattung an Hundezubehör erwerben. Hierzu zählen nicht nur der Korb und der Wassernapf, sondern auch diverse Spielzeuge oder Transportmöglichkeiten.
Wichtig hierbei sind unter anderem:
- Leine
- Halsband / Geschirr
- Futter & Wasserschüssel (z.B. höhenverstellbarw Futterstation)
- Hundekorb oder Kissen (z.B. hier: http://www.1a-hundekorb.de/)
- Transportbox für Hunde / Hochwertiger Hundegurt fürs Auto
- Spielzeug für den Hund
- Trainingszubehör, wie Klicker oder Leckerchen
- Pflegeutensilien
- Kotbeutel
- Erste-Hilfe-Set
- Ein Erziehungsratgeber für Dich oder ein Buch über den Deutschen Schäferhund
Wozu braucht mein Hund eine Haftpflichtversicherung?
Nicht umsonst ist die Haftpflichtversicherung bereits in vielen Bundesländern Deutschland verpflichtend und muss bei der Anmeldung für die Hundesteuer vorgelegt oder in einer bestimmten Frist nachgereicht werden.
Sie schützt den Halter vor möglichen Kosten, die der Vierbeiner verursacht. Denn als Halter kommst Du für sämtlichen “Unsinn” auf, den der Schäferhund unter Umständen macht. Vielleicht zernagt er das Sofapolster Deiner Schwiegermutter oder gräbt den Vorgarten des Nachbarn um.
Es könnte jedoch auch sein, dass er einen Fahrradfahrer umschmeißt oder auf die Straße läuft. Nicht auszudenken, was bei einem Personen- oder Blechschaden für Summen entstehen können. Da handelt es sich manchmal um Summen im 5- oder 6-stelligen Bereich.
Vergleiche unbedingt Angebote, bevor Du einen Vertrag abschließt. Was ist alles abgedeckt? Wie hoch ist die Deckungssumme? Gibt es eine Selbstbeteiligung? Wie hoch ist diese? Lies immer das Kleingedruckte!
Sollte ich eine Krankenversicherung für den Schäferhund abschließen?
Kommt darauf an. Wer finanziell wenig Sorgen hat und wen Tierarztkosten im drei- oder vierstelligen Bereich nicht abschrecken, der benötigt wohl eher keine Versicherung. Ansonsten könnte über eine Versicherung durchaus nachgedacht werden.
Während Welpen und junge Hunde eher selten beim Tierarzt sind, können chronische Krankheiten, Infektionen oder Unfälle nie ganz ausgeschlossen werden. Ein finanzielles Polster ist also unbedingt angeraten. Du kannst auch monatlich einen fixen Betrag für Deinen Hund auf die Seite legen. So hast du später eine nette Summer für Notfälle, die jedoch je nach schwere der Erkrankung rasch aufgebraucht sein kann.
Während eine Krankenversicherung für Hunde sehr umfangreich ist und darum auch oft recht kostspielig sein kann, gibt es noch die Möglichkeit eine reine OP-Versicherung abzuschließen. Diese deckt aber (wie der Name schon sagt) nur Behandlungen ab, die einem operativen Eingriff vorausgehen, die OP selbst sowie sämtliche Nachsorgetermine.
Kommen aufwendige Testverfahren zum Einsatz und es sollte hinterher keine Operation nötig sein, so muss der Halter für die Diagnostik selbst aufkommen.
Auch hier gilt wieder: Angebote vergleichen! Welche Leistungen sind jeweils inbegriffen? Wie wirkt sich das Eintrittsalter auf den Preis aus? Wie hoch ist die Selbstbeteiligung usw.?
Die “negativen” Seiten der Hundehaltung
Stell Dich darauf ein, dass Du häufiger staubsaugen und putzen musst. Ein Hund im Haus macht ein gewisses Maß an Dreck: Pfotenabdrücke, ein Schlachtfeld um den Fressnapf, Beißspuren am Stuhlbein, umgegrabene Blumenbeete, Hundehaare an der Kleidung, abgeleckte Fensterscheiben und Co lassen Dich häufiger den Putzlappen schwingen. Reinlichkeitsfanatiker sollten also genau über die Anschaffung eines Hundes und die damit verbundenen Konsequenzen nachdenken.
Langes Ausschlafen ist passe. Mit Hund im Haus wirst Du ab jetzt zum Frühaufsteher. Und Du bist vielleicht auch viel mehr an der frischen Luft als früher. Bei jedem Wetter! Denn dem Hund ist es egal, ob gerade Wochenende ist, es nieselt, Schnee liegt, Ostern ist oder Du krank bist.
Deine Freizeitgestaltung wird ebenfalls beeinflusst. Du wirst um den Hund herumplanen müssen. Kann er mit? Wie lange wäre er alleine, wenn nicht? Wohin geht die nächste Reise?
Vielleicht musst Du sogar Hobbys aufgeben oder zumindest einschränken. Denn der Schäferhund wird einen Großteil Deiner Freizeit in Anspruch nehmen. Allein die Gassirunden pro Tag fordern einiges Deiner Zeit. Dazu gesellen sich geistige Beschäftigung, Training, Pflege usw.
Die Spontanität macht ebenfalls oft Einbußen. Mal eben einen Kurztrip übers Wochenende machen? Wohl eher nicht. Spontan bei Freunden übernachten? Geht nicht, wenn der Hund zu Hause wartet.
Wer seinen Schäferhund aber liebt, nimmt dies alles gern und ohne murren in Kauf. Denn der Hund entschädigt für so manche Einschränkung und zahlt es seinem Besitzer doppelt und dreifach zurück.
Den richtigen Schäferhund finden
Wenn Du all diese Punkte beachtest und bedacht hast steht dem Kauf eines Schäferhundes nichts mehr im Wege.
Allerdings musst Du Dich jetzt noch immer für einen bestimmten Schäferhund entscheiden. Hierbei solltest Du zunächst eine Grundsatzentscheidung fällen.
Soll es ein Rüde oder eine Hündin werden? Beide haben Vor- und Nachteile, die bedacht werden wollen. Während beide in der Regel gleich kontaktfreudig sind, sind Rüden bei anderen Hundekontakten oftmals ein wenig sturer und aggressiver. Im Allgemeinen sind jedoch im Charakter keine nennenswerten Unterschiede zwischen Rüde und Hündin zu erkennen. Der Charakter hängt sehr stark von der Erziehung und Sozialisierung im Welpenalter ab.
Eine nicht sterilisierte Hündin hingegen ist vor allem während der Läufigkeit ein nicht zu unterschätzender Stressfaktor.
Diese Entscheidung kann man allerdings auch einfach aus dem Bauch heraus fällen, da die Unterschiede wirklich kaum ins Gewicht fallen.
Viel wichtiger bei der Entscheidung ist die Frage nach dem Alter des Hundes. Während Du über Angebote wie “Schäferhund in Not” in der Regel nur erwachsene Tiere erwerben kannst, bietet ein Besuch beim Züchter natürlich auch die Möglichkeit sich einen Schäferhund Welpen ins Haus zu holen.
Entscheidest Du Dich für einen Welpen solltest Du jedoch genügend Zeit zur Verfügung haben, um diesen in aller Ruhe erziehen zu können. Besonders am Anfang wird Dein neuer Welpe Dir überall hin folgen und Dich praktisch keine Minute aus den Augen lassen.
Das Alleinbleiben musst Du mit einem solchen Schäferhunde-Welpen ebenso üben wie die Stubenreinheit. Natürlich ist die Bindung zwischen Hund und Halter deutlich intensiver, wenn Du Deinen Hund bereits als Welpen erworben hast, doch auch ein erwachsener und eventuell bereits erzogener Hund kann mit der entsprechenden Aufmerksamkeit zu einem wunderbaren und treuen Begleiter fürs Leben werden.
Du siehst also, dass der Kauf eines Schäferhundes bei Weitem nicht nur eine Frage des Preises ist.
Viele Faktoren müssen bedacht werden, ehe Du Dich an den Kauf eines Schäferhundes machen kannst. Hast Du Dich jedoch erst einmal für einen Schäferhund entschieden, bekommst Du einen treuen Freund für viele Jahre, der in allen Situationen fest zu Dir steht.
Woher bekomme ich meinen Deutschen Schäferhund?
Für viele ist das Internet die erste Anlaufstelle bei der Suche nach dem perfekten Schäferhund. Hier wirst Du auch schnell fündig und findest viele Kleinanzeigen, Vereins- und Züchterseiten. Auch auf dieser Seite suchen Schäferhunde ein neues Zuhause.
Dabei hast Du die Wahl zwischen Hunden aus dem Tierschutz, vom Züchter oder von Privat. Lass Dich nicht nur vom äußeren Erscheinungsbild des Hundes blenden, sondern wirf auch einen Blick auf die Gesundheit, Wesen und Herkunft des Hundes. Es sollte alles stimmig sein, ehe Du Dich zum Kauf entscheidest.
Natürlich kannst Du Dich ebenso vor Ort im lokalen Tierheim umsehen und findest dort vielleicht genau den richtigen Hund für Dich. Denn es finden sich immer auch Rassehunde unter den Insassen.
Checkliste: Bin ich bereit für einen Schäferhund?
Mal sehen, ob Du alle Voraussetzungen erfüllst, um einem Schäferhund ein schönes und artgerechtes Leben zu bieten. Es ist wichtig, beste Voraussetzungen zu schaffen und rede Dir bitte nichts schön. Der Wunsch nach einem Schäferhund ist nachvollziehbar, sollte aber nicht leichtfertig getroffen werden. Es wäre schade, wenn das Abenteuer Hundehaltung ein frühes Ende finden würde, weil die Umstände gerade nicht passen. In solch einem Fall solltest Du den Kauf eines Schäferhundes lieber verschieben.
- Kannst Du Dir den Schäferhund leisten? Beim Kaufpreis sollte nicht am falschen Ende gespart werden. Wenn Du einen Welpen möchtest, dann kaufe bitte immer bei einem seriösen Züchter.
- Natürlich verursacht ein Hund auch laufende Kosten, sein Leben lang.
- Alle Familienmitglieder sind mit dem Kauf einverstanden?
- Gibt es berechtigte Einwände?
- Bei Mietobjekten: Ist die Hundehaltung erlaubt? Auch bei Eigentumswohnungen kann die Tierhaltung teilweise beschränkt werden.
- Prüfe, ob jemand womöglich eine Tierhaarallergie hat.
- Der Schäferhund ist ein recht großer und stattlicher Hund. Gibt es jemand in der Familie der Angst vor Hunden hat?
- Du hast das nötige Kleingeld für die Grundausstattung des Hundes?
- Du hast Zeit für die Eingewöhnung des Welpen/Hundes? Bist Du bereit eines Teil Deines Jahresurlaub dafür zu opfern?
- Hast Du überhaupt genügend Zeit für all die täglichen Spaziergänge, die Erziehung, Pflege und Beschäftigung eines Hundes?
- Wohin mit dem Schäferhund, wenn Du ernsthaft krank bist oder eine Reise ansteht?
- Die Rasse ist nur bedingt für Anfänger geeignet. Wirst Du eine Hundeschule besuchen? Kannst Du Dir das leisten?
- Bei der Erziehung eines Welpen kann viel schief gehen und das lässt sich hinterher nur schwer wieder korrigieren. Traust Du Dir das Training zu?
- Der Hund passt zu Deinem Lebensstil und lässt sich auch mit dem Job vereinen?
- Du wirst mehr Putzaufwand haben als vorher und einen Hund in der Wohnung wird man hören, sehen und riechen können.
- Welpen, kranke oder alte Hunde machen manchmal in die Wohnung. Ist das für Dich akzeptabel?
- Hundehaufen auf Spaziergängen wegzumachen macht Dir nichts aus?
- Kannst Du Dir eine gesunde Ernährung für den Hund leisten?
- Spontane Ausgaben oder Tierarztrechnungen sind tragbar oder gerätst Du finanziell ins Straucheln?
- Jeder Hund muss in seinem Leben zum Tierarzt und sei es nur für die Impfungen. Kannst Du Dir (hohe) Tierarztrechnungen leisten oder bist Du gewillt eine Versicherung abzuschließen?
- Dir ist bewusst, dass Deine Spontanität Einbußen machen wird und Du bei der Freizeitplanung immer auch an Deinen Hund denken musst?
Was war für Dich ausschlaggebend einen Schäferhund zu kaufen? Warum hast Du Dich für den Schäferhund entschieden? Bitte hinterlasse einen Kommentar!